Nach einer reichen Ernte oder einer erfolgreichen Pilzsammlung im Wald bleibt oft eine große Menge Pilze übrig – zu viele, um sie alle sofort zu genießen. Die einfachste Lösung: Pilze einfrieren.
Hier erfährst Du, wie Du Maronen, Shiitake, Enoki, Steinpilze, Austernpilze und andere Pilzarten richtig einfrieren kannst – so kommst Du noch lange nach Deiner Ernte oder Deinem Waldausflug in den Genuss frischer Pilze.
1) Pilze einfrieren – so funktioniert’s!
Wenn man Pilze einfriert, ist es wichtig zu beachten, dass verschiedene Pilzarten unterschiedlich auf das Einfrieren reagieren: Robuste Sorten wie Steinpilze und Austernpilze vertragen den Kälteschock gut und behalten ihre Konsistenz und ihren Geschmack.
Empfindlichere Pilzarten wie Eierschwammerl (Pfifferlinge) oder Morcheln sind dagegen anspruchsvoller. Sie neigen dazu, nach dem Auftauen weich oder wässrig zu werden, wenn sie nicht sorgfältig vorbereitet werden.
Um das beste Ergebnis zu erzielen, sollte die Vorbereitung immer an die jeweilige Pilzart angepasst werden. So stellst Du sicher, dass die Pilze nach dem Auftauen ihren vollen Geschmack und ihre Textur behalten.
1.1) Pilze richtig einfrieren – das gilt es zu beachten!
Um Pilze richtig einzufrieren und ihre Qualität zu bewahren, sind ein paar grundlegende Schritte wichtig:
Frisch verarbeiten: Verarbeite die Pilze möglichst direkt nach dem Ernten oder Sammeln, um ihre Frische zu erhalten.
Gründlich reinigen: Entferne groben Schmutz vorsichtig mit einem Pinsel.
Hartnäckige Stellen schneiden: Mit einem Pilzmesser oder kleinen Messer hartnäckige Verschmutzungen und verdorbene Stellen abschneiden.
Nur makellose Pilze verwenden: Achte beim Sammeln darauf, nur frische, unbeschädigte Pilze mitzunehmen, da verdorbene Exemplare die Qualität der anderen beeinträchtigen können.
Nicht mit Wasser waschen: Vermeide das Waschen der Pilze, da sie sonst Feuchtigkeit aufnehmen und an Geschmack verlieren.
Pilze können roh oder blanchiert eingefroren werden und bleiben so bis zu zehn Monate haltbar. Für zubereitete Pilzgerichte empfiehlt sich ein schneller Verzehr innerhalb von zwei bis drei Monaten.
Vor dem Einfrieren ist es wichtig, die Pilze zu reinigen und in portionsgerechte Stücke zu schneiden, um die spätere Verwendung zu erleichtern.
1.2) Kann man frische Pilze einfrieren?
Ja, Du kannst frische Pilze einfrieren, aber es hängt von der Sorte ab: Steinpilze, Austernpilze und Champignons lassen sich roh einfrieren, während andere Sorten vorab blanchiert werden sollten.
1.3) Kann man Pilze roh einfrieren?
Ja, Pilze können roh eingefroren werden, allerdings gibt es dabei einige Dinge zu beachten, um die Qualität und den Geschmack der Pilze bestmöglich zu erhalten.
Nach der Ernte oder dem Kauf sollten die Pilze so frisch wie möglich verarbeitet werden. Beginne damit, die Pilze gründlich zu reinigen.
Nutze einen Pinsel oder ein Küchenpapier, um Schmutz und Verunreinigungen vorsichtig zu entfernen.
Vermeide es, die Pilze mit Wasser abzuspülen, da sie dabei Feuchtigkeit aufnehmen und ihre Konsistenz beim Einfrieren leiden könnte.
Schneide die gereinigten Pilze in mundgerechte Stücke – dies erleichtert später die Verwendung und spart Zeit bei der Zubereitung.
Achte darauf, nur frische und makellose Pilze einzufrieren, da bereits beschädigte oder matschige Exemplare die Qualität der anderen Pilze im Gefrierbeutel beeinträchtigen können.
Packe die vorbereiteten Pilze in Gefrierbeutel oder luftdichte Gefrierboxen.
Schau, dass möglichst wenig Luft im Behältnis verbleibt, um Gefrierbrand zu vermeiden. Beschrifte die Behälter mit Datum und Art der Pilze, damit Du den Überblick behältst.
Roh eingefrorene Pilze eignen sich besonders gut für Gerichte wie Suppen, Eintöpfe oder Saucen, da sie nach dem Auftauen direkt weiterverarbeitet werden können.
1.4) Kann man gebratene und gekochte Pilze einfrieren?
Das Kochen vor dem Einfrieren ist eine bewährte Methode, um die Haltbarkeit von Pilzen zu verlängern und ihre Konsistenz sowie ihren Geschmack optimal zu erhalten.
Dafür bereitest Du die Pilze wie folgt vor:
Vorbereitung: Reinige die Pilze gründlich, ohne sie mit Wasser zu waschen, und schneide sie in mundgerechte Stücke.
Anbraten: Erhitze eine Pfanne bei mittlerer Hitze und gib die Pilze hinein – ohne Fett oder Öl. Unter ständigem Rühren brätst Du die Pilze an, bis sie ihre Flüssigkeit vollständig abgegeben haben und fast gar sind. Dieser Schritt reduziert den Wassergehalt, wodurch die Pilze nach dem Auftauen weniger matschig werden.
Abkühlen lassen: Nimm die Pilze aus der Pfanne und lasse sie auf einem Teller oder in einer Schüssel vollständig abkühlen. Dies verhindert, dass sich Kondenswasser bildet, welches die Qualität der eingefrorenen Pilze beeinträchtigen könnte.
Verpacken: Fülle die abgekühlten Pilze in luftdichte, Gefrierbeutel oder -boxen. Entferne so viel Luft wie möglich, um Gefrierbrand vorzubeugen. Beschrifte die Behälter mit dem Einfrierdatum und der Pilzart.
Tipp! Es ist besser, die Pilze weder zu würzen noch zu salzen, da Salz ihnen Wasser entzieht und sie matschig macht. Ohne Salz behalten sie ihre Bissfestigkeit und lassen sich später nach Belieben weiterverarbeiten. |
Eingefrorene gebratene Pilze lassen sich ideal für schnelle Gerichte verwenden, da sie nach dem Auftauen direkt einsatzbereit sind.
1.5) Kann man panierte Pilze einfrieren?
Ja, panierte Pilze lassen sich hervorragend ungebraten einfrieren.
Schneide sie dazu in etwa 0,5–1 cm dicke Scheiben oder mundgerechte Stücke, würze sie leicht mit Salz und Pfeffer und paniere sie in Mehl, verquirltem Ei und Semmelbröseln.
Danach einfach einfrieren – so hast Du sie jederzeit griffbereit für eine schnelle Zubereitung.
1.6) Wie lange sind eingefrorene Pilze haltbar?
Die Haltbarkeit variiert je nach Zubereitungs- und Frischegrad der Pilze. Je frischer die Pilze, desto länger ist ihre Haltbarkeit.
Rohe, selbst gesammelte/ geerntete Pilze (Austernpilze, Steinpilze, Pfifferlinge): 10 bis 12 Monate
Rohe, gekaufte Pilze: 6 Monate
Gekochte Pilze: 4 bis 6 Monate
Lagere die Pilze immer gut verpackt und bei konstant niedriger Temperatur, um ihre Qualität bestmöglich zu erhalten.
1.7) Pilze richtig auftauen – so funktioniert’s
Beim Auftauen von Pilzen ist es wichtig, sie nicht bei Zimmertemperatur aufzutauen.
Gib die gefrorenen Pilze direkt in eine heiße Pfanne und erhitze sie, bis sie vollständig durchgegart sind.
Beachte dabei, die Pilze nur einmal zu erhitzen – nach dem Einfrieren sollten sie nicht erneut aufgewärmt oder ein zweites Mal eingefroren werden.
Teile die Pilze vor dem Einfrieren in passende Portionsgrößen auf, damit Du später genau die benötigte Menge verarbeiten kannst.
2) Unterschiedliche Pilze richtig einfrieren
Da jede Pilzsorte unterschiedlich auf das Einfrieren reagiert, ist es wichtig, die passenden Methoden für die jeweilige Art zu kennen.
2.1) Maronen Pilze einfrieren
Maronenpilze lassen sich problemlos einfrieren, allerdings ist es wichtig, sie vor dem Einfrieren richtig vorzubereiten.
Reinige die Pilze gründlich, indem Du den Schmutz mit einem Pinsel entfernst und sie gegebenenfalls mit einem feuchten Tuch abwischst. Du kannst die Maronenpilze entweder roh einfrieren, nachdem Du sie in mundgerechte Stücke geschnitten hast, oder sie zuvor anbraten.
Um den Geschmack und die Textur zu erhalten, empfiehlt es sich, die Pilze vor dem Einfrieren kurz in einer Pfanne bei mittlerer Hitze ohne Fett anzubraten, bis sie ihre Flüssigkeit abgegeben haben.
Lasse sie abkühlen und friere sie dann in einem luftdichten Behälter oder Gefrierbeutel ein. Auf diese Weise bleiben Maronenpilze auch nach dem Auftauen noch aromatisch und frisch.
2.2) Enoki-Pilze einfrieren
Enoki-Pilze sind etwas empfindlicher und sollten daher mit besonderer Vorsicht eingefroren werden.
Aufgrund ihrer zarten Struktur empfiehlt es sich, Enoki-Pilze vor dem Einfrieren nicht roh, sondern kurz anzubraten oder zu blanchieren.
Gib die Pilze am besten für etwa 2–3 Minuten in kochendes Wasser, um ihre Textur zu stabilisieren und den Geschmack zu bewahren.
Nach dem Blanchieren die Pilze gut abtropfen lassen und vollständig abkühlen lassen, bevor Du sie in einem luftdichten Behälter oder Gefrierbeutel einfrierst.
Diese Methode sorgt dafür, dass Enoki-Pilze auch nach dem Auftauen ihre Qualität und ihren Geschmack weitgehend behalten.
2.3) Shiitake-Pilze einfrieren
Shiitake-Pilze lassen sich gut einfrieren, sollten jedoch vor dem Einfrieren vorbereitet werden, um ihre Textur und ihren Geschmack zu erhalten.
Am besten blanchierst Du die Shiitake-Pilze für etwa 2–3 Minuten in kochendem Wasser, um ihre Zellstruktur zu stabilisieren. Danach gut abtropfen lassen und vollständig abkühlen lassen.
Für eine längere Haltbarkeit kannst Du die Pilze in einem luftdichten Behälter oder Gefrierbeutel einfrieren.
Diese Methode hilft, den Umami-Geschmack der Shiitake-Pilze zu bewahren, sodass Du sie auch nach dem Auftauen für Suppen, Saucen oder andere Gerichte verwenden kannst.
2.4) Pfifferlinge richtig einfrieren
Damit Pfifferlinge durch den Prozess des Einfrierens nicht bitter werden und ihr Geschmack, sollten sie zuvor in heißem Wasser blanchiert werden.
Erhitze dazu einen Topf mit Salzwasser und ein paar Spritzern Zitronensaft. Wenn das Wasser kocht, werden die geputzten Pfifferlinge darin 2–3 Minuten blanchiert.
Lege die Pilze anschließend auf Küchenpapier aus und lasse sie kurz trocknen und abkühlen.
Teile die Pilze nun in Portionen auf und packe sie in Gefrierbeutel oder andere geeignete Behälter, bevor Du sie einfrierst.
2.5) Steinpilze richtig einfrieren
Steinpilze lassen sich problemlos einfrieren, ohne an Qualität zu verlieren. Vor dem Einfrieren sollten die Pilze gründlich gereinigt und in mundgerechte Stücke oder Scheiben geschnitten werden.
Steinpilze einfrieren oder trocknen – was ist besser?Getrocknete Steinpilze sind eine hervorragende Ergänzung in Risotto, Suppen und Pastagerichten, da sie beim Trocknen ihre Größe halbieren und ihr intensiver Geschmack perfekt zur Geltung kommt. Der Nachteil: Die Zubereitung dauert länger und erfordert eine größere Menge hochwertiger Pilze. Geschmacklich sind getrocknete Pilze oft intensiver als eingefrorene, erfordern jedoch mehr Aufwand. |
3) Zusammenfassend lässt sich sagen
Ob aus dem Wald oder aus der eigenen Pilzzucht – Pilze lassen sich problemlos einfrieren. Neben den genannten Sorten wie Austernpilze, Maronen Pilze, Pfifferlinge, Enoki oder Steinpilze, können auch andere Pilzarten wie Kräuterseitlinge, Parasol und viele mehr ohne Qualitätsverlust eingefroren werden.
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![Die Gründer von Vungi](https://static.wixstatic.com/media/7c50fb_b49241d5796740e194a3a422c3fa3d16~mv2.jpg/v1/fill/w_980,h_980,al_c,q_85,usm_0.66_1.00_0.01,enc_auto/7c50fb_b49241d5796740e194a3a422c3fa3d16~mv2.jpg)
Autoren: Lukas & Marco
Lukas und Marco gründeten Vungi, um ihre Leidenschaft für Pilze zu teilen und Menschen zu inspirieren, die vielseitigen Möglichkeiten dieser köstlichen und nachhaltigen Lebensmittel zu entdecken – besonders als schmackhafte Alternative zu Fleischgerichten.
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