Steinpilze (Boletus edulis) sind eine der bekanntesten und begehrtesten Pilzarten. Die meisten schätzen sie für ihre feste Konsistenz und ihr aromatisches Fleisch.
Daher ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen daran interessiert sind, zu Hause Steinpilze zu züchten. In diesem Artikel erfährst Du, ob das möglich ist.
Kann man Steinpilze selber züchten?
Steinpilze gehören zu den sogenannten Mykorrhiza-Pilzen, was bedeutet, dass sie eine Symbiose mit Bäumen oder Pflanzen eingehen müssen, um zu wachsen. Sie verbinden sich unterirdisch mit den Wurzeln (z.B. einer Fichte) und gehen so eine Lebensgemeinschaft ein.
Steinpilze züchten ist leider sehr schwierig bis unmöglich, da die Pilze zu den Mykorrhiza-Pilzen gehören und eine Symbiose mit Bäumen eingehen müssen. Klassische Pilzzucht-Kits funktionierten hier nicht, da den Pilzen hier der Symbiosepartner fehlt.
In dieser symbiotischen Gemeinschaft profitieren sowohl der Pilz als auch der Baum voneinander. Der Pilz, der unter der Erdoberfläche lebt und keine Photosynthese betreiben kann, hat einen entscheidenden Mangel an lebenswichtigen Kohlenhydraten, insbesondere Zucker.
Diesen Mangel gleicht er aus, indem er eine enge Verbindung mit dem Baum eingeht. In einem gegenseitig vorteilhaften Austausch liefert der Mykorrhiza-Pilz dem Baum wertvolles Wasser und Nährstoffe, die er dank seines feinen Pilzgeflechts effizienter aus dem Boden filtern kann als die dickeren Baumwurzeln allein. Im Gegenzug erhält der Zucker, das der Baum über den Prozess der Photosynthese gewinnt.
Diese Interaktion ist ein schönes Beispiel aus der Natur, in der Organismen zusammenarbeiten, um einerseits die eigenen Bedürfnisse und auch die des anderen bestmöglich zu erfüllen.
Alternativen zur Steinpilz Zucht
Im Gegensatz zur herkömmlichen Methode, bei der Pilzkulturen in speziell entwickelten Pilzzucht-Kits verwendet werden, erfordert die Gartenansiedlung, dass ein bereits mit Pilzkulturen beimpfter Baum oder ein Pilzsubstrat im Garten platziert wird.
Dieser Baum oder das Substrat müssten dann erfolgreich im Garten wurzeln und eine symbiotische Beziehung mit den Steinpilzen eingehen.
Ein ähnliches Verfahren zur Kultivierung von Pilzen findet beispielsweise bei der Trüffelzucht Anwendung. Hierbei werden Bäume, wie Eichen oder Haselnuss, gezielt mit Trüffelsporen beimpft und anschließend im Boden eingepflanzt.
Allerdings ist zu beachten, dass dieser Prozess äußerst kostspielig und zeitaufwändig ist. Die Trüffelzucht erfordert spezielle Bodenbedingungen und kann Jahre dauern, bis die ersten Trüffel geerntet werden können.
Im Vergleich dazu bietet unser DIY Pilzzuchtset oder unsere Pilzbox eine viel einfachere und zugänglichere Möglichkeit, Waldpilze zu Hause anzubauen.
Andere Waldpilze, die man selbst züchten kann
So schwer es ist, Steinpilze selber zu züchten, so einfach ist es, andere beliebte Waldpilze zu Hause anzubauen. Egal, ob Austernpilze, Champignons oder Kräuterseitlinge. Sie alle gedeihen als Zuchtset ganz wunderbar.
Steinchampignons
Auch Steinchampignons können als leckerer Ersatz für Steinpilze dienen, wenn es einem um die besonders feste Konsistenz des Steinpilzes geht. Sein Geschmack ähnelt allerdings mehr dem eines Champignons.
Austernpilze
Echte Pilzkenner freuen sich über Austernpilze, die ein geschmackliches Highlight bieten und ebenfalls leicht in den eigenen vier Wänden kultivierbar sind.
Kräuterseitling
Wer auf der Suche nach einem würdigen Vertreter des Steinpilzes ist, kann sich am Kräuterseitling (auch Königsausternpilz genannt) versuchen, denn er kommt dem gefragten Waldpilz vor allem in Konsistenz und Optik sehr nahe. Auch das würzig-nussige Aroma erinnert durchaus an einen Steinpilz. Deshalb gilt der Kräuterseitling auch als Geheimtipp unter Steinpilzfans.
Shiitake-Pilz
Exotischer geht es auf jeden Fall beim Shiitake-Pilz zu. Er ist der meist kultivierte Pilz in unseren Breitengraden. Gleich wie der Austernpilz ist der Shiitake sehr anspruchslos und deshalb auch für alle geeignet, die sich beim Pilze züchten erst einmal ausprobieren wollen.
Fazit: Steinpilze züchten
Steinpilze züchten gestaltet sich als anspruchsvoll, da sie eine spezielle symbiotische Beziehung zu Bäumen erfordern, die in herkömmlichen Pilzzuchtsets nicht leicht nachgebildet werden kann.
Glücklicherweise stehen jedoch Alternativen zur Verfügung, wie das Anbauen von Waldpilzen wie Kräuterseitlingen oder Austernpilzen. Diese Pilzsorten sind leichter in der Pflege, liefern aber dennoch einen köstlichen Pilzgenuss. Besonders für Einsteiger in die Pilzzucht sind sie eine hervorragende Wahl.
Autor: Lukas & Marco
Lukas und Marco haben gemeinsam das Unternehmen Vungi gegründet und möchten damit Menschen die faszinierende Welt der Pilze näher bringen und sie damit bei einer gesunden und nachhaltigen Ernährung unterstützen.
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